Sonntag, 25. März 2012

Austrian Beauty

Wunderbares Gefühl von Eifersucht in einer vollkommenen nonsensigen Angelegenheit. Überragende Glücksgefühle, weil alles so wunderschön war. Und dann Gefühle, die ich nicht verstehe und nicht einordnen kann. Aber es ist definitiv Eifersucht dabei. Hehe. Nun denn. Sei's drum.

Oder doch nicht. Ich bin mit meinem Freund zusammen. Der wiederum hat einen Freund, den ich davor schon kannte - über ihn haben wir uns kennengelernt. Die Vorgeschichte kennt mein Freund nicht in allen Details und muss sie auch nicht kennen, weil sie ja Vergangenheit ist. Ich war sehr verliebt in seinen Freund. Heute sind wir gute Freunde, die sehr tief miteinander verbunden sind. Beide in Beziehungen. Verstehen uns auf einer schönen Ebene. Ich bin mir, obwohl sonst recht schnell den Selbstzweifeln ausgeliefert, relativ sicher, dass er mich sehr schätzt und das auch nicht nur so vorübergehend ist. Nun hat der Freund meines Freundes meine beste Freundin kennengelernt und sich auch gut mit ihr verstanden. Und nun bin ich eifersüchtig. Ein bisschen. Ach, es ist schon sehr vielschichtig. Ich mag nicht, dass er sie lieber hat als mich. Ich hab kein Anrecht auf irgendwas. Trotzdem sind Gefühle, die sich ja selten um das scheren, was sein sollte, einfach da. Und ich muss halt nun sagen, dass da Eifersucht ist.

Es ist nur ein Körnchen Eifersucht in einem großen Topf an Glückseligkeit über solch tolle Freunde, über dies großartige Geschenk wunderbarer Menschen.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Und dass du auch in Zukunft

Verwirrenderweise habe ich diesen sehr kindlichen, sehnsuchtsvollen Traum. Es ist nicht einmal ein Traum. Es ist ein flüchtiger Gedanke der Sehnsucht, des Wollens, des Wünschens. Es ähnelt den Wünschen, die ich vor vielen Jahren hatte: Einmal mit Thomy ein Duett singen, mit dem einzigartigen Thomy. Am besten noch "Something Stupid". Und dann einmal mit dem sehr, sehr tollen Gunther tanzen. Am besten eine Rumba. Nun sitzt es im Bauch, im Hinterkopf, ganz oben im Unterbewusstsein: Sie tauchen an meinem Geburtstag auf, zu meiner Feier. Wer, ist nicht so wichtig. Wichtig ist nur, es sind fünf, damit es mit den Harmonien klappt, und S ist dabei. Und sie singen das "Ständchen" von den Wise Guys für mich. Und dann drückt S mich, so wie er es schon so oft getan hat. Und ich spüre, dass ich ihn auf immer und ewig lieb haben werde. (Und dass ich mir bloß noch nicht sicher bin, ob ich ihn eines Tages wirklich zu hundert Prozent nur wie einen Bruder oder einen guten Freund lieben werde.) Ich weiß, dass S kommen wird. Es kann auch sein, dass er mich so lieb anschauen wird wie immer in letzter Zeit, wenn ich zu ihm ins Auto steige, damit wir gemeinsam zur Chorprobe fahren. Aber das sind nur kleine Wohltaten, sanfte Massageeinheiten für meine Seele. Die ein Häkchen hinterlassen, weil ich mich danach fragen muss - oder die Frage mit aller Kraft ungesund ignorieren -, was das jetzt für meine Beziehung heißt. Und dann fährt er ja sowieso zu seinem Computer nach Hause, über den er mit seiner Freundin auf der anderen Seite der Welt kommuniziert. Und ich weiß ohnehin nicht, ob meine Wünsche wirklich die richtigen Wünsche sind.

Some day we'll all be free.

Anyway, whatever the cause, the nature, the direction: I love you.

Montag, 3. Januar 2011

Zwischendrin

Ich hatte nicht erwartet, dass mein Puls derart in die Höhe gehen würde. In Gedanken hatte ich es schon oft durchgespielt. Nein, nicht direkt. Eher wie eine schwarze Wolke am Horizont gefürchtet. Sehr effektiv in der Blockade von Energien, die man für anderes gut gebrauchen könnte.

Nun ist es, eher sang- und klanglos, en passant geschehen: Das "ist Single" ist aus seinem Profil verschwunden. Stattdessen steht da nun: nichts. Es steht auch keine Neuigkeit auf der Startseite: ... ist jetzt nicht mehr Single." Das heißt wohl, das, was da ist, ist wichtig genug, um auszuschließen, dass man Single ist. Aber es ist noch nicht so fest, so definitiv, so spruchreif, dass man es der ganzen Welt des Sozialnetzwerks erzählen möchte. Verstehe ich. Ist ja ganz mein Stil. Ich hätte es von vornherein nicht angeben, ob ich nun so oder so oder gar so bin. Aber er ist ja anders. Und dass er nun so handelt, ist erstens nur ein weiterer Beweis seiner schönen inneren Haltung und ist zweitens Zeichen dessen, wie wichtig es ihm ist. Und ich lag mit dem ersten Gespür im Frühling richtig. Und mit meinen auf Wünschen und Sehnsüchten beruhenden Interpretationen dann daneben. Gut, es gibt immer etwas dazwischen. Aber letztlich lag ich daneben. Es wäre ja auch dumm, anzunehmen, dass
1) er sich nach langer Zeit doch in mich verliebt haben könnte, weil ich mich so verändert habe und er nun die andere Seite an mir gesehen hat und wir so viel Zeit miteinander verbracht haben.
2) all die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, letztlich nicht doch bloß eine geringfügige Erweiterung des Freundschaftsstatus "gemeinsames Konzertgehen" auf "gemeinsames Chorsingen" und "gemeinsames Kartenspielen, wenn die Runde sich trifft und ich als plus one dabei bin" ist.
3) er sich Hoffnungen auf mich macht, wo ich doch in einer Beziehung bin.
4) ich mich wirklich so sehr verändert habe, dass er sich in mich verlieben könnte, denn letztlich bleibt man ja immer derselbe Mensch, oder?

Punkt 3 mag nun ein interessantes Licht auf mich werfen, oder? Zusätzlich dazu, dass ich das ganze relativ analytisch zu betrachten scheine. Ist mir wohl doch nicht so wichtig. Oder ist es der Schock? Des Erwarteten, dass er für die eine über den Höllenschlund springen will, die auf der Seite der Erde lebt, auf die es ihn im Herzen zieht?

Alles, was ich denke, führt mich dazu, dass ich mich auf nächsten Montag freue, wenn ich alles mit jemandem besprechen kann, der bisher keine Ahnung von allem hat. Vielleicht ist ja alles ganz leicht, und ich sehe es nur nicht.

Das Klarste, was möglich wäre, ist meine Trennung von meinem Freund mit der (inneren) Begründung, dass ich immer noch einen anderen liebe. Die äußere wäre dann wohl, dass ich ihn nicht genug liebe, um mein Leben lang mit ihm zusammen zu sein. Das wäre aber auch aus der Perspektive derjenigen gehandelt, die an die alles umfassende Liebe und die Liebe, die im Brustkorb beheimatet ist, denkt. Es wäre die Perspektive derjenigen, die vor gut zehn Jahren einmal den Fehler begangen hat, nach einem Liebesgeständnis, das auf Leere traf, mit dem Betreffenden sehr gut befreundet zu sein, nur um dann irgendwann sich einzugestehen, dass die Zuneigung nicht kleiner geworden ist, und ihm diese erneut zu beichten, weil sie seine freundschaftlichen Gefühle für etwas anderes gehalten hatte. Ein Fehler. Der im Grunde nur auf Hoffnungen, Sehnsüchten, Wünschen und durch die Lupe wahrgenommenen Eindrücken beruhte, denn diejenige nahm und nimmt alles so deutlich wie eine Katze wahr. Die Perspektive der anderen, die da noch in meiner Brust wohnt, widerspricht der ersten allerdings. Sie bezieht zwar nicht klar Stellung, so wie die Zwanzigjährige es in der Absolutheit ihrer Jugend getan hat. Sie sagt aber, warte, warte, bisher bist du immer an die Wand gefahren. Woher weißt du denn, dass die Art von Liebe, die du für den, den du nicht hast, zu empfinden meinst, nicht die Ursache für alles Scheitern ist? Woher weißt du denn, dass der, den du jetzt hast, nicht langsam, stetig zu all dem wird, was der an deiner Seite haben soll?

Diejenige mit dem 3er vorne dran spricht außerdem: Und wenn du mit ihm Schluss machst, dann verlierst du erstens einiges Schönes, und zweitens siehst du den anderen dann wahrscheinlich viel weniger, weil du dann nicht mehr zur Freundesrunde gehörst, der du ja nur angehängt wurdest. Und drittens stehst du am Ende wahrscheinlich alleine da, weil der andere ja nicht in dich verliebt ist. Dass es nicht so ist, spürst du, liebe Zwanzigjährige. Du spürst zwar, dass er dich wahnsinnig gerne mag, du glaubst sogar zu spüren, dass es so viel sein könnte, dass es hinter der Grenze zur Liebe sein könnte. Aber du spürst auch, dass die Zeit, wenn es denn wirklich so ist, nicht auf deiner Seite ist. Oder noch nicht. Eben. Wer weiß, vielleicht ist erst sie dran.

Die 20 antwortet, leicht pikiert: Und du kannst so ohne Weiteres mit ihm zusammen sein, obwohl du ahnst, dass du ihn nicht so liebst, dass du euren Kindern einmal vorleben kannst, wie Mann und Frau sich wertschätzend behandeln und einander immer im Bewusstsein haben? Kannst du ignorieren, dass du z.B. seine kindische Natur, die im Konflikt mit seiner Familie ans Tageslicht kommt, ablehnst? Oder dass du dich nie nach ihm sehnst, wenn er nicht da ist? Dass du mit permanentem schlechten Gewissen lebst, weil du die Zeit für dich alleine möchtest, in der er sich dir an den Hals wirft?

30 prompt retour: Aha. Und weil das jetzt so ist, kann sich nichts ändern, oder? Wenn ich jetzt wieder Single wäre, wäre es zwar anders als vorher, weil ich nun wüsste, erfahren hätte, wie es ist, wenn einen jemand wirklich wertschätzt und sehr, sehr mag, aber ich wäre trotzdem wieder Single. Vielleicht würde sich der Eine schneller melden, weil ich mich nun nicht mehr in mir verstecke, aber ich wäre trotzdem wieder auf der Suche. Andererseits stelle ich es mir gar nicht so schlimm vor. Ehrlich? Das Schlimmste wäre, ihm das Herz zu brechen. Und das Zweitschlimmste wäre, allen zu erzählen, gar erklären zu müssen, warum es in die Brüche ging. Für alle, die nicht mit ihm zusammen sind, die ihn nur als meinen Freund erleben, ist er sehr toll. Er hat mich ja so gern. Er ist lustig. Es ist ja auch niemand von ihnen so sensibel, dass ihn die Dinge treffen, die er zu mir sagt. Einzig diejenige, die von meiner Geburt an den sensiblen Draht der Mutter zu mir hat, die spürt die Verletzung. Nun denn, was spreche ich jetzt eigentlich?

Das Tröstlichste in dieser Hinsicht - und auch das erzählt seine eigene Geschichte - ist, dass meine kleine Umfrage im Kreise sprachbegabter Menschen ergeben hat, dass mein Empfinden richtig lag: "seit neuestem" hat einen Unterton von Hohn, Missbilligung. Was es nun wiederum sagt, dass er damals seinen Kumpel und mich vorstellte als "Die Hannah ist seit neuestem mit meinem Schulfreund zusammen.", das ist damit noch nicht geklärt. Das Einzige, was ich definitiv annehme, ist die Abweichung von der Neutralität der Aussage. Ob er nun bewusst missbilligt hat oder bloß sein Unterbewusstsein gesprochen hat, das vermag ich nicht zu sagen. Auch nicht, ob er nun die Tatsache an sich nicht gut fand, aus der Sicht des Mannes, der er ist, oder ob er dachte, es sei meine neue Masche, an seiner Seite oder in seiner Nähe zu bleiben - bloß einer neuer Spleen. Wie all die anderen Versuche davor, die ja an sich, bis auf einen, relativ harmlos waren und ohnehin durch die Klarstellung, ich solle nicht mehr als Konzertbegleitung erwarten, gebremst wurden. Ah, aber da war ich halt noch anders. Andererseits, auch jetzt bin ich noch nicht Latina, noch nicht großbusig, noch nicht extrovertiert - wenngleich auch noch viel weiter in dieser Richtung auf der Skala von intro zu extro.

Was bleibt? Mein Hang zu geschlossenen Enden lässt mich nur eines sehen: Meine Sprachintuition hat mich nicht im Stich gelassen. Aufmunternd. Alles andere sind lose Fäden.

Sonntag, 28. März 2010

Nix verstehen, nur sein

Es war ja kein Date. Aber weil es um das Loslassen eines seit einem jahr vielleicht passierenden und doch imaginären Dates geht - voilà.

"So how come you've got two tickets?" fragte er, als wir aus der U-Bahn ausstiegen und mit 200 anderen Richtung Halle trotteten.

"I was going with a friend but he bailed out on me." Well, a stressing here and leaving out there doesn't do any harm, does it? Ist ja auch wirklich so passiert, dass wir mal beide gehen wollten und er es sich hin und her und hin und her überlegte, besonders nachdem sich mein Zauber als Nichts entpuppt hatte.

"Ah, never trust men." bemerkte er trocken.

Hah, ich musste lachen, was für ein schneller und witziger Denker!

Sekunden tropften dahin, als er mir einfiel: "I never said it was a man, did I?" Wollte scherzen. Oh, hatte mir wieder mal nicht zugehört.

"You said 'he'." Oh, da hatte er recht. Etwas peinlich. Es entspann sich eine Unterhaltung über die Bezeichnungen von Freunden und Partnern in verschiedenen Sprachen und deren grammatikalische Ein- und Mehrdeutigkeiten.

"So he said he'd come but then didn't come?" fragte er nach.
"Kind of." Na ja, so in etwa war's ja.

Eben denkt mein Hirn vor sich hin: Vielleicht hat's ja den Sinn, dass er nicht gekommen ist, weil er sich dann in mich verliebt hätte und dafür noch nicht die Zeit ist. Was zeigt uns das? Dass mein Gehirn noch voll von alten Gedanken ist, die sich mit der Zeit schleichen müssen.

Sonntag, 29. März 2009

bello e irraggiungibile?

Warum ist es bloß so, dass Zuneigung unerwidert bleiben kann? Und warum ist es so, dass man zwar die eigenen Gefühle spürt, jedoch nicht die des anderen? Er muss Signale senden, und wenn er das nicht tut, hat man nichts. Meine Gefühle sagen mir, ich wünsche mir, dass er auch Gefühle hat oder entwickelt. Leider sagt mir mein Gefühl auch, dass ich weder Einfluss darauf habe noch mir allzu große Hoffnungen machen sollte. Dabei habe ich noch nie so einen tollen Mann kennengelernt. Noch nie, nie, nie. Ich weiß, der tollste Mann ist erst dann richtig toll für mich, wenn er mich auch toll findet. Aber für sich gesehen ist er wirklich sehr, sehr toll. Und rein äußerlich so nahe an dem, was ich attraktiv und wahr finde, wie noch niemand zuvor (na ja, außer vielleicht dem Ersten, der mich so geprägt hat, dass ich hohe Ansprüche habe).

Will it be detrimental if I try to mentally convey to you I really liked you and want to see you again?

Sonntag, 22. März 2009

Zwischen Bauch und Kopf

Ich fürchte ja immer ein bisschen, dass auf Kanälen, auf die ich keinen bewussten Einfluss habe, auf den Mann Signale übetragen werden, dass ich unmöglich, anhänglich, abhängig (von ihm), unselbständig, seltsam und nicht liebenswert bin. So kommt auch zustande, dass ich denke, dass er nicht schreibt, hat damit zu tun, dass ich abgelehnt werde. Ach, aber die letzte Nachricht war doch positiv. Eine Zusage. Da kann eigentlich nur eine Heidi dazwischenfunken. Ob es sie gibt? Ich wieder mal frei falle? Ach, daran denke ich, wenn's so weit ist.

Das "so weit" sollte bald eintreten, ich möchte das Ganze unbedingt auf die reale Ebene heben, denn ich bin im Grunde dessen überdrüssig, mir bloß Vorstellungen zu machen, die nie ganz zutreffen, die immer bloß schöndenken. Euphemismus der Gedanken.

In diesem Sinne: Keine Ahnung, wie du bist, aber dieser Tag sollte real werden. Und dann, wenn es für dich und für mich positiv war - was ich sehr stark hoffe - möchte ich gerne diese Worte hören: "Können wir uns wiedersehen?"

Montag, 9. März 2009

bello e impossibile

Ach je, schon wieder. Ich werde schon wieder mit riesengroßen Saugkraft in den Dunstkreis des schönen Mannes gesogen. Immerhin nur für wenige Sekunden, in denen ich heftig bemerke, dass ich innerlich ein großes Portal für ihn habe, durch das er wider mein Erwarten noch immer einsteigen darf. Er hockt in meinem Blickfeld und ist in sein erst einmal, in der Freizeit, gesehenes wunderwundersexy Hemd gekleidet. (Die Dosis macht's. Trag Jersey tagaus, tagein, dann ist das Hemd, was sonst der Smoking.) Puh! Als er mir was sagen möchte - ich befürchte was Nerviges, bleibe aber (zurecht) ruhig -, rückt er charakteristisch nahe auf, und ich setze noch eine Zentimeterminimierung drauf. So spricht er mir beinahe in den Mund rein, und ob es das nun ist oder nicht, ich spüre es im Bauch als Flirten. Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich danach gleich wieder loslassen muss und ihn nicht hinterher noch betrachten darf wie ein geschaffenes Kunstwerk. Ich gehe trotzdem hinter ihm zur Tür raus, weil ich das ohnehin muss. Ach, einmal im Leben - und dann vielleicht immer wieder mit demselben - möchte ich es noch erleben, dass einer mich so sehr mag und berühren will, wie ich das vor drei Monaten bei ihm tat!

Manche sind halt zum Anschauen da!

Freitag, 27. Februar 2009

IC 1881

Beitrag in eigener Sache (im Gegensatz zu den übrigen, die außschließlich für das Wohl der Welt verfasst werden).

Du saßest im Zug von Hamburg auf einem Fensterplatz und fuhrst bis nach Würzburg. (Ich weiß das, weil ich neben dir saß.) Nach meiner wortlosen Ankunft tauschten wir kurz ein paar Worte aus, und du ließest mich deine warmen Augen sehen. Meine waren hingegen heute in Warteposition.

Dann saßen wir stundenlang nebeneinander. Nicht, dass das so ungewöhnlich gewesen wäre. Nicht, dass ich die Stille nicht ausgehalten hätte. Aber mit der Zeit fand ich deine Anwesenheit neben mir, die ich nie ganz wegknispsen konnte, angenehm, sogar ein wenig gewohnt. Dein Ellbogen, der deinen Fingern zum Tippen auf dem Laptop Raum geben musste und dabei die Armlehne in Anspruch nahm, ruhte lange Zeit und oft an meinem Arm, und das fand ich gut.

Wenn du nicht einen Film anschautest - von den wenigen Sekundenbruchteilseitenblicken, die ich tat, schloss ich, es müsste sich um Kill Bill handeln - oder sonst etwas am Laptop tatest, schliefst du oder tatest du nichts.

Als du dich zum Aussteigen bereit machtest, hoffte ich, dass ich dich noch einmal ansehen dürfte, um zu überprüfen, ob deine Augen wirklich so lebendig waren. Du wünschtest mir lächelnd einen schönen Tag, ich murmelte ein "Danke, ebenfalls!". Ich bemerkte an deinem Koffer einen Studiosus-Anhänger und hakte das mental ab: Vielleicht etwas zum Weiterüberlegen. Vielleicht auch nicht. Ich hab ja leider keine Ahnung, wie alt du bist. Vielleicht bist du lächerlich viel jünger als ich.

Wagen 20, ein Gangplatz, das war ich. Serendipity. Falls wir uns wiedersehen sollen. Die Leserin.

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