IC 1881
Beitrag in eigener Sache (im Gegensatz zu den übrigen, die außschließlich für das Wohl der Welt verfasst werden).
Du saßest im Zug von Hamburg auf einem Fensterplatz und fuhrst bis nach Würzburg. (Ich weiß das, weil ich neben dir saß.) Nach meiner wortlosen Ankunft tauschten wir kurz ein paar Worte aus, und du ließest mich deine warmen Augen sehen. Meine waren hingegen heute in Warteposition.
Dann saßen wir stundenlang nebeneinander. Nicht, dass das so ungewöhnlich gewesen wäre. Nicht, dass ich die Stille nicht ausgehalten hätte. Aber mit der Zeit fand ich deine Anwesenheit neben mir, die ich nie ganz wegknispsen konnte, angenehm, sogar ein wenig gewohnt. Dein Ellbogen, der deinen Fingern zum Tippen auf dem Laptop Raum geben musste und dabei die Armlehne in Anspruch nahm, ruhte lange Zeit und oft an meinem Arm, und das fand ich gut.
Wenn du nicht einen Film anschautest - von den wenigen Sekundenbruchteilseitenblicken, die ich tat, schloss ich, es müsste sich um Kill Bill handeln - oder sonst etwas am Laptop tatest, schliefst du oder tatest du nichts.
Als du dich zum Aussteigen bereit machtest, hoffte ich, dass ich dich noch einmal ansehen dürfte, um zu überprüfen, ob deine Augen wirklich so lebendig waren. Du wünschtest mir lächelnd einen schönen Tag, ich murmelte ein "Danke, ebenfalls!". Ich bemerkte an deinem Koffer einen Studiosus-Anhänger und hakte das mental ab: Vielleicht etwas zum Weiterüberlegen. Vielleicht auch nicht. Ich hab ja leider keine Ahnung, wie alt du bist. Vielleicht bist du lächerlich viel jünger als ich.
Wagen 20, ein Gangplatz, das war ich. Serendipity. Falls wir uns wiedersehen sollen. Die Leserin.
Du saßest im Zug von Hamburg auf einem Fensterplatz und fuhrst bis nach Würzburg. (Ich weiß das, weil ich neben dir saß.) Nach meiner wortlosen Ankunft tauschten wir kurz ein paar Worte aus, und du ließest mich deine warmen Augen sehen. Meine waren hingegen heute in Warteposition.
Dann saßen wir stundenlang nebeneinander. Nicht, dass das so ungewöhnlich gewesen wäre. Nicht, dass ich die Stille nicht ausgehalten hätte. Aber mit der Zeit fand ich deine Anwesenheit neben mir, die ich nie ganz wegknispsen konnte, angenehm, sogar ein wenig gewohnt. Dein Ellbogen, der deinen Fingern zum Tippen auf dem Laptop Raum geben musste und dabei die Armlehne in Anspruch nahm, ruhte lange Zeit und oft an meinem Arm, und das fand ich gut.
Wenn du nicht einen Film anschautest - von den wenigen Sekundenbruchteilseitenblicken, die ich tat, schloss ich, es müsste sich um Kill Bill handeln - oder sonst etwas am Laptop tatest, schliefst du oder tatest du nichts.
Als du dich zum Aussteigen bereit machtest, hoffte ich, dass ich dich noch einmal ansehen dürfte, um zu überprüfen, ob deine Augen wirklich so lebendig waren. Du wünschtest mir lächelnd einen schönen Tag, ich murmelte ein "Danke, ebenfalls!". Ich bemerkte an deinem Koffer einen Studiosus-Anhänger und hakte das mental ab: Vielleicht etwas zum Weiterüberlegen. Vielleicht auch nicht. Ich hab ja leider keine Ahnung, wie alt du bist. Vielleicht bist du lächerlich viel jünger als ich.
Wagen 20, ein Gangplatz, das war ich. Serendipity. Falls wir uns wiedersehen sollen. Die Leserin.
Guildenstern - 27. Feb, 23:33